Vor Kurzem durften wir einen spannenden Ausflug in Bad Leonfelden unternehmen, um die Kneipp-Anwendungen hautnah kennenzulernen. Trotz des kühlen Wetters machten wir uns auf den Weg zum Moorwald. Unser Ziel war das Kneipp-Tretbecken, das mitten im Wald gelegen ist und zum Wassertreten einlädt.
Dieses Tretbecken aus Stein ist mit eiskaltem Quellwasser gefüllt und dient einer der klassischen Anwendungen nach Sebastian Kneipp. An der Infotafel erfuhren wir, wie man richtig „kneippt“: Zuerst steigen die Teilnehmer mit warmen Füßen ins kalte Wasser und bewegen sich im sogenannten „Storchenschritt“, wobei jeweils ein Bein komplett aus dem Wasser gehoben wird. Diese Anwendung dauert in der Regel 20 Schritte oder, bei angenehmeren Sommertemperaturen, maximal zwei Minuten. Anschließend ist es wichtig, das Wasser abzustreifen, warme Socken anzuziehen und sich durch einen Spaziergang wieder aufzuwärmen.
Die Wirkung des Kneippens ist beeindruckend: Der kurze Kältereiz regt die Blutzirkulation an, stärkt die Gefäße und fördert das allgemeine Wohlbefinden. Besonders bei müden Beinen und Kreislaufproblemen erweist sich diese Methode als hilfreich.
Neben dem praktischen Teil haben wir auch viel über den Begründer dieser Methode, Pfarrer Sebastian Kneipp, erfahren. Seine ganzheitliche Naturheilkunde basiert auf den fünf Säulen Seele, Ernährung, Wasser, Bewegung und pflanzliche Arzneimittel. Das Zusammenspiel dieser Faktoren soll den Körper harmonisieren und die Gesundheit fördern.
Nach der Kneipp-Anwendung machten wir uns wieder auf den Rückweg zur Schule. Der Weg führte uns bergab durch den feuchten Wald, wobei wir trotz der Anstrengung und des nassen Bodens in einem zügigen Tempo unterwegs waren. Am Ende hatten wir insgesamt ca. vier Kilometer zurückgelegt – eine tolle sportliche Leistung, die uns gezeigt hat, wie wichtig Bewegung als Teil der Kneipp-Philosophie ist.
Herzlichen Dank an unsere Begleitpersonen und Herrn Dollhäubl für die tolle Organisation und die lehrreichen Erklärungen. Dieser Ausflug hat uns einmal mehr gezeigt, wie wirkungsvoll die Verbindung von Natur und Gesundheit sein kann – und das selbst an einem trüben, nassen Tag.
Viktoria Piererfellner, 3НА